> Auf dem Sofa with the Bob : 01.2007

30. Januar 2007

kein kommentar!

„Slams“ gehören nicht zum „Style“. So ist das beim Snowboarden. Nun habe ich zwar seit meinen Daumenbrüchen vor Ewigkeiten jegliches Brett gemieden, aber hier gehe ich sogar mit den Boardern konform, wenn ich auch, ich glaub, gar keine solchen mehr kenne.

Ein Slam ist für den Snowboarder ein unkontrollierter, heftiger, schmerzhafter, gefährlicher Sturz. Und auch bei Poetry Slams ist das meist so. Jemand stürzt sich auf die Bühne, gibt alles, hofft, dass es gut aussieht und muss so tun als wäre das sein Stil, wegen der Glaubwürdigkeit und genau dieses Improvisierte war schon ursprünglich das Interessante. Hier kommt Jan Delay ins Spiel, oder irgendwie so etwas wie die Schnittstelle zwischen „Style“ und Stil, wie er sagt: „Hermaphrodit statt Hirnaffendieter“.

Solche „interaktiven“ Abwechslungen im Kulturbetrieb sind ja eh ganz okay und derlei komplett zu schmähen oder abzulehnen bringt auch nichts. Ich will auch niemandem den Spaß an Poetry Slams nehmen, aber besonders gebracht haben die es noch nie, zumindest wenn ich zugehört habe. Na klar, wenn man da mit so einer Erwartungshaltung reingeht und sich vorher irgendwie schon sicher ist, da sind nur Selbstdarsteller…

Seit fast 10 Jahren läuft das schon in Passau und ich war schon lange nicht mehr bei so einem Poetry Slam im Scharfrichterhaus, wahrscheinlich weil ich danach immer Kopfschmerzen hatte. Und mit dem berühmten Kabaretthaus käme ich zu dem Punkt meiner Schmährede.

Es ist einer der schönsten Plätze in dieser Stadt. Aber ein Poetry Slam gehört für mich in eine Rock-Halle, so mit ein-Meter-hohem Bühnenrand, von wo aus man sich auch ins Publikum stürzen kann und, so wie es vorgesehen ist, man auch ganz schroff mit diesem umgeht. Die Passauer Bühne ist dagegen eher eine intim-gemütliche Kleinkunstbühne, vergeistigt und den Hauch großer Besucher atmend. Also nichts wo ich hingehe, zum abslammen quasi.

Ein Slam tut weniger weh, wenn man Helm, Wirbelsäulenschutz und andere Schoner trägt. Mit solcher Ausrüstung auf eine Bühne zu gehen, ich glaube, ohne Knopf im Ohr ginge da bei mir gar nichts mehr. Aber Regisseure werden für solche Das-Publikum-verarscht-sich-selbst-Abende nicht abgestellt. Da wäre man ja schon fast beim Fernsehn, und das wiederum hat hier gar nichts verloren, zumal es ja in Passau zurzeit sicherlich nicht mehr als, ich schätze mal, 14 angehende Internet-TV-Macher gibt, die allgemein als Arbeitgeber eine Rolle spielen.

Und wie die Rumstylen! Ich komme mit dem Ignorieren gar nicht mehr mit. Nein, ich kenne nicht mal so viele Computerjockeys, doch die im Zündfunk kürzlich aufgetauchten „Woidboys“, humorige Deggendorfer Medientechniker mit typisch bayerischer Selbstverarschung in einem oder mehreren hochfrequentierten Internetvideos, sind irgendwie Stadtgespräch, auf diese Art: „der eine von denen arbeitet am Wochenende in der Shell-Tankstelle“. Kann auch falsch sein.

Bei Poetry Slams sind kaum Medien-, aber dagegen Kulturtechniker bestimmend. Sie können lesen. Das hört sich dann oft technisch an. Was „after the style rush“ auch egal wäre, findet zumindest „Zimmer“, hierorts bürgerlich bekannt als Henry OK. Naja, so heißt zumindest dessen Ende Februar erscheinende Vinyl-Veröffentlichung. Und am Mittwoch dieser Woche ist im Scharfrichter wieder ein Slam, wenn ich mich nicht irre.

24. Januar 2007

In dieser Woche sind die Studiengebühren fällig. Bis Freitag müssen die 500 Euro für das kommende Sommersemester bezahlt sein. Das bedeutet einen heftigen Kapitalvorschuss für wen auch immer. Das neue Semester geht schließlich noch nicht los. Die Gutschrift erfolgt wahrscheinlich ohne die angebrachten Nachlässe bei Sofort- oder Vorauszahlung, so wie das im „Wirtschaftsleben“ funktionieren würde.

Die Studentin, mit der ich mich unterhalten habe, ist froh, dass sie im August schon fertig ist mit ihrer Magisterarbeit. Solche gibt es dann nicht mehr und die „Bildung“ wird auch Schritt für Schritt mehr als „Service“ bezeichnet. Und da fängt es schon an: Es geht mehr um die „Ausbildung“, also die formale, die den Staat etwas kostet, und die man haben muss. Das heißt auch: „alte“ Bildungsideale treten in den Hintergrund, während die ganz alten Wirtschaftsideale mal kräftig zuschlagen und schauen ob Klitschko wieder aufsteht.

Dass sie nachträglich noch zahlen muss, wirke auf sie vertragsbrüchig, da ja zum Zeitpunkt der Einschreibung, also quasi mit dem Ausbildungsvertrag nicht abgemacht war, später so viel dafür bezahlen zu müssen.

Die von vielen Abiturienten begonnene Uni-Laufbahn, meinetwegen als Jura-Student, gerade um sich damit beruflich einfach noch mehr offen zu halten, wie es sehr populär, klischeehaft, aber auch wirkungsvoll war, erfährt eine drastische Zuspitzung. Eins gelingt damit schon: die zynische und weltfremde Betitelung Langzeit- oder Parkstudent dürfte rarer werden. Und am effizientesten ist scheinbar in dieser Logik sowieso, tagsüber Porschehändler zu sein und am Abend billiger an einer Fern-Uni, die noch weniger Geld verlangt, den Master of business administration einzuheimsen.

Gerade zu diesem Thema immer wieder sehr erhellend, ich möchte schon fast sagen: heilsbringend ist die Satirezeitschrift Titanic („Die Jungs haben die WM nach Deutschland geholt“). Mit ernst zu nehmenden Forderungen und kreativen Vorschlägen, gerade im politischen Bereich, schafft es „das endgültige Orkanmagazin“ immer wieder, ja, es zu schaffen.

Und am kommenden Sonntag schafft sie es nach Passau, besser: „Die drei jungen Redakteure“ von der Titanic kommen nach Passau. Im Zeughaus wird es dann sicher für manche nur um „Bruhaha“ gehen. Andere werden sich aber sicher nachdenklich den Zeigefinger an die Schläfe legen, Lösungen finden für die unfassbarsten Probleme unserer Zeit und dann friedlich in einer geistigen Winterlandschaft wegdämmern, wie im Seminar. Und dieses Humor-Seminar kostet nur 8 Euro!

16. Januar 2007

komm zum punk, mann!

so,
hier sind wir. aus der schwebe, ohne die stromlinienform des betriebs hier, und warten, sehen zu, wie sich weiter die ecken abschleifen. die ecken im gesicht, womöglich.

unten links steht ein link zu einer onlinepetition zu "copy...". mal sehen ob ich dafür noch eingesperrt werde. ich glaub´s ja nicht. aber hoffen wird man ja noch dürfen. wenn auch nicht gerade das.

es ist wirklich ganz seriös, wichtig, noch immer aktuell und besser informiert, als sämtliches andere was man dazu so findet.

und so sieht´s auch aus: ich habe hier mehr hits als die tagesschau, aber keiner kommentiert´s, wie die tagesschau. und zersplittert die gesamte medienwelt? irgendwie? hoffen kann man´s. aber auch nicht. youtube funktioniert ja schon museal, oder eben überhaupt nicht. also, ihr wisst schon, wegen dem krempel den man sieht, aber die welt ist eine andere und "der spiegel" ist jetzt sechzig und so weiter.

wann ich auf den punkt komme? nein, ihr wisst schon, was ich meine: ich komme eher auf den punk. aber jetzt ist schluss mit müssigen, unbezahlten wortspielen.

und deshalb sag ich euch: ich arbeite schon länger thai-zeit, und verdiene doppelt, echt.

13. Januar 2007

Ich glaube, so schnell kommt niemand mehr raus aus dieser Winterpause. Das Jahr hat noch nicht richtig angefangen, da liegt schon wieder einiges im Argen, ja geht sogar den Bach runter.

Hier ist geschäftsschädigenderweise der Telefonanschluss kaputt, dort wird nur der Winterdienst geschwänzt und weiter weg über Abnutzung von Politikern spekuliert. Aber am deutlichsten sieht man, dass Winter ist, und nicht mal ein richtiger, daran, dass manche Leute auf neue Spiele kommen, also Spiele neu für sich entdecken. Eisstockschießen folgt dagegen erst im März.

Ich möchte ja nicht so weit gehen und sagen, dass in Passauer WG-Hinterzimmern illegales Glücksspiel betrieben wird. Schließlich nehmen sie ja nur Monopolygeld. Gespielt wird aber dafür umso exzessiver, kann man annehmen, da ja die Geldbarriere wegfällt. Und wahrscheinlich wird dann in den Pokerpausen geschafkopft.

Vielleicht hat der ehemalige Kuwi-Student (Passauer Abkürzung für Kulturwirtschaft), der jetzt bei Ravensburger-Spiele arbeitet, hier seine Finger im Spiel. Er besucht Leute an seinem früheren Studienort und fixt die schwachen unter ihnen für die neuesten Kartenspieltrends an. Man kennt das Szenario aus der Computerspieleindustrie, dem Damoklesschwert für szenefremde Eltern.

Und tagsüber wird gelernt, um nachts arbeiten, also spielen zu können. Etwas konfus das alles? Nur eine Frage des Einteilens, pardon, Zeitmanagements. Es könnte modulweise so aussehen: Ab 7 Uhr früh: 3 Stunden Seminare, dann 3 Stunden schlafen, dann ab an den Arbeitsplatz, zum Zocken und so durch, 24 Stunden, Montag bis Freitag. Am Wochenende stehen freie Module zur Regeneration zur Verfügung, die aber auch auf die hohe Kante gelegt werden können. Nimmt man diese gleich, büßt man zwar an Ansehen ein, hat dann aber wieder mehr Power, um um sich zu Schlagen. Wieder ein anderes Spiel wäre das jetzt.

Ein sehr empfehlenswertes Spiel, besonders für die Herbst-Winter-Saison geeignet, jetzt aber wegen der „Winterhitze“ nicht ganz aktuell, aber gerade im ländlichen Raum immer sympathisch, heißt „Handschuhe anbauen“. Es besticht durch den Vorteil, den Mitmenschen immer wieder Schenkoptionen zu eröffnen. Das war es aber dann auch schon. Die Schenk-Saison ist je eben beendet.

Das Märchen von der winterlichen Kachelofenkreativität lässt sich immer wieder neu antreffen und diversifizieren. „Bayerns jüngster Wirt“ (PNP) lockt, jetzt ganz echt, seine Gäste mit Schnäpsen für mitgebrachte Holzscheite in sein Bayerwaldlokal. Wie es früher halt üblich war, in den bayerischen Bergen, gerade zur Winterzeit, wenn wir alle ein wenig näher zusammen rücken und kräftig einheizen müssen.

Was weißt du für ein Spiel für lange Winterabende mit Oma und Bratapfel? Schick es dem Passaukurier zum Testen!

4. Januar 2007

Der Leserproll des Jahres

Die Banane auf der Heizung von der Band Saalschutz hörte Trail of dead, weil es ihr Spaß machte. Banane auf der Heizung war der Spitzname des Sängers zur Schulzeit. "Things are getting butter every day", sangen sie gleichzeitig. Am Dependence Day spielten Capsized mit Simon. Kryptisch waren die sonstigen Ideen, also zum in den Kübel hauen. Revolte und dergleichen blieb gnostisch bis religiös verbrämt, also unbrauchbar. So brüllte nur nur der Geiz "Knickeriki" und sprang nicht auf den Zug nach Entspandhi.

Zum anmelden für unsere Gesangskurse, was wir anbieten, bitte knicken, äh, klicken. Thanky.

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