Auf dem Sofa with the Bob : 03.2009

26. März 2009

Not everything is illuminated

Man muss es ja mal sagen. Dürfen. Alles, immer mit diesem dürfen!
"Wollen täten wir schon mögen, aber dürfen haben wir uns nicht getraut."
lautet ja dazu ein sehr sehr berühmtes Zitat.

Aber die berühmtem Zitate liefert ja wohl eh auch bald die elektronische Anzeigetafel hier ringsherum. Also dann tschüss.

Tschüss sagen kann man ja auch mit "Dürfen" verbinden. Soll ich? Tierisch bedurft (und vor allem nicht unbedarft). Okay, Notdurft: Die meisten sind den Frontalunterricht gewöhnt, weshalb hier auch nie jemand zurückfüttert (das ist jetzt sehr weit ausgeholt). ABER.

Was ist davon zu halten? Übrig bleibt nur die Intoleranz! "Was!!!", "Also komm!!". Da fällt man aus allen Wolken. Wer kennt es nicht. Wer etwas gaaaaaaaaaaaanz weit von sich weisen muss, der. (Einfache Faustregel für die (ausgemachten) Sprach-Opfer:)

Wer etwas ganz weit von sich weisen muss, der steht gewöhnlich mitten drin in dem Sumpf. Jaja. Ganz einfache Grundregel aus dem psycho-, kommunikations-, trickser-, was auch immer für ein Forscherwerkzeug: "Nein, ach wo denn? Antisemitismus! Doch nicht in Deutschland." Oder besser: "doch nicht in meinem Vereinsheim am Tisch, wo ich alle kenn und keiner ein böser ist, die sind alle ganz nette Leut´, man muss sie nur richtig anfassen, da fehlt sich nix.........."

So geht das gaaaaaaanz lange weiter. 1000 Jahre. Begreifen tut es keiner.

11. März 2009

Broadcast somebody else!

Gut, zu einem youtube-Boycott aufzurufen, wäre wie Eulen nach Athen tragen: kompletter Nonsens und unangebracht wie dieser Spruch hier mit den Eulen.

Aber man wird doch mal überlegen können, was das nächste youtube ist. Manche sagen ja, facebook ist zurzeit hipper (naja), und wird bald mehr mit bewegten Bildern umgehen können. Myspace soll ja inzwischen die Mainstream-Disco im Netze sein. Mir wars da eh schon immer zu stressig, die Muskelshirts und String-Tangas wollen nur hardbodies zum Poppen finden, und Hauptsache in großen Gruppen saufen.

Und da ja eh scheinbar fast niemand sich selber tuben tut (außer Euch guten Ausnahmen im Meer des Öden), sag ich´s denen von youtube gleich mal Garage heraus: stellt euch doch selber online, oder: broadcast somebody else! Das ist wild, nicht so gemeint und doch wieder. Es gibt mehrere Gründe.

Jemandem erzählen, über ihn gäbe es bloßstellende Videos: krass. Lustig ists, wenn es nicht stimmt und jemand nur aufgezogen wird, ohne dass ihm geschadet wird. Höhere Ironie, fast schon (interventionistische) Kunst ist das! Wenns die Richtigen trifft. Lautsprecher zurück auf den Boden geholt, Dummschwätzer auflaufen gelassen, und Großmäuler das Fürchten gelehrt. Das ist unser Auftrag.

"Verarsche deine Freunde". Wenn sie es verdienen, ja klar! Nur, wie geht das, seine Freunde verarschen? Ich bin ja ein so netter Kerl geworden, der das gar nicht mehr weiß. Wohl weil wir früher (vorm Krieg) extra losgegangen sind, um Leute zu verarschen. Sogar auf der Strasse angesprochen und verarscht haben wir die Menschen. Im Club sowieso. Also man nennt das jemandem einen Bären aufbinden, verhöhnen, verspotten. Direkt und offen auslachen! Leute verdienen das! Aber wirklich auf jeden! Das wird mein neues, altes Hobby. Sonst halt durchdrehen und Platten auflegen.

2. März 2009

Voll auf die 12

Einmal, ein einziges Mal raste ich beim Pogen in diesem verkommenen, dummen Disco-Keller-Loch aus.

Und was passiert? Richtig! Nicht genug, dass diese scheiss-alte Wichser-Nummer "Bombtrack" von Rage against the machine, vor sich hinpoltert, ich austobend und gepolstert vom idiotischen Bier und dem komplett verblödeten Wodka-Red-Bull im noch viel dumpferen Rosenmontags-Innstadt-Lokal (shame), mit fucking Faschingsanzug samt Strick um Hals, Schwuli-Haaren und Brille im Fressengelände!

Nein, ich bin auch noch zu allein auf dem Kotzfloor und poge doch echt wie ein Kindskopf bei - sagen wir - den Dead Kennedies, Minor Threat, einen relativ normalen, bei genauerem hinsehen wohl steindummen, macho-aber-vernünftig-sich-gerierenden Alternativ-Metal-Kopf an, um uns freundschaftlich abzuklatschen. "Wir müssen aufhören, sonst kommen die Türsteher", sagt er noch zu mir und "Nicht ganz so aggressiv!" Geht klar.

Wuchtet es mir auf Backe links unter der Nase. Schau ich zehn Sekunden (als wär nix?) Wumms! Nochmal auf die gleiche Stelle. Ein Ellbogen? Das muss Absicht gewesen sein. Es ist nur dieser Typ auf der "Tanzfläche", oder der Blutwiese, allerdings mir gegenüber. Links hinter mir, wo der Schlag herkam, auf halb sieben, zwei Meter weg, steht eine Vierergruppe von dumpfen Aggrozwergen beieinander. Das seh ich ihnen gleich an. Am-nächsten-zu-mir hat ein grün-weiss gestreiftes T-Hemd an, zeigt mir den Rücken. Ich registriere sie nur kurz, nachdem ich mich gesammelt habe, haue ab aufs Scheisshaus (also das wirkliche Scheisshaus) und sehe mein Blut, rede mit ein paar Freunden, die nix mitgekriegt haben. Bin empört über so viel Gemeinheit und weiss eh wie sie drauf sind, die Nazi-Spiesser aus der breiten Masse.

Komme zurück, schaue nach, ist keiner mehr da. Nur der Penner von vorher, der mich auffordert zurück zu kommen, pogen. Ich mag nicht mehr. Wir gehn. Ich frage ihn offensiv, ob er es war. Vergesse zu fragen, was er gesehen hat. Die dumme Sau. Geschwollene Backe für eine Woche. Bisserl aufgeritzt innen. Hätte schlimmer sein können. "Der Depp" in einem bayerischen Dorf: da darf jeder draufhaun, so, wumms. Beim rausgehn läuft wie mir zum Hohn eine Deutsch-Rock-Nummer (nicht Ärzte), wo irgendwas mit "Maul haun" vorkommt. Pf. Der letzte Dreck. "Ich nehm euch nur auf Tape auf, ihr disst euch von alleine." Da gemma nimma hin!

Auf dem Sofa with the Bob

26. März 2009

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11. März 2009

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2. März 2009

Voll auf die 12

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